Description

Die im Sp tmittelalter beraus beliebten Dichtungen ber Wolfdietrich gelten in der Forschung als typisch nachklassische Adaptionen mittelalterlicher Erz hlstoffe von geringer sthetischer Qualit t. Die Dichtungen zeigen sich im berma handlungsfixiert und pr sentieren die unterschiedlichsten Abenteuer. Die Autorin fragt nach den m glichen Funktionen und Ursachen f r ein derart "wildes" Erz hlen und erschlie t in einer vergleichenden Untersuchung der einzelnen Fassungen eine eigene Poetologie der Texte. Sie versteht den Handlungsaufbau der Wolfdietriche mit den zahlreichen parallel gef hrten und teilweise widersprechenden Handlungsstr ngen nicht als poetische Fehlleistung, sondern als literarisches Programm. Durch Neukombination und Montage von tradierten und bew hrten Schemata und ihrer spielerischen Variation wird eine Erz hlstruktur geschaffen, die mehrere sinntragende Handlungsstr nge miteinander verbindet. Dabei werden die in den traditionellen Erz hlstrategien bereitgestellten Verst ndigungsmuster dynamisiert und in der Erprobung durch andere, variierende Konstellationen umbesetzt und erneuert. Der aus dieser Montagetechnik resultierende hybride Charakter der Dichtungen bietet vielf ltige Lekt reangebote, worin auch der Erfolg der Texte ber einen langen Zeitraum begr ndet liegt.